Rückblick 2020: Vom JUHU zum PUH und wieder ZURÜCK

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Das Jahr hätte nicht besser starten können. Wir waren mega motiviert.

  • Wir hatten Ende 2019 zum ersten Mal an einer Messe teilgenommen und dort ganz tolles Feedback zu unseren Schatzsucheboxen bekommen. JUHU!
  • Und wir hatten die tollsten Standnachbarn überhaupt. Die Kaiserschlüpfermädels. Wir fanden uns auf Anhieb sympathisch und wollten im Sommer einen gemeinsamen Familien-Event in ihrem Laden in Hamburg machen. JUHU!
  • Außerdem haben wir Birte von Die Kinderbetreuer kennengelernt, die unsere Juhubelboxen in ihr Angebot für Kindergeburtstage aufnehmen wollte. YEAH!
  • Und wir planten neue Geschäftsfelder, wie Kreativ-Workshops, Schulprojekte etc. JUHU!

Wir waren uns sicher: 2020 wird unser Jahr! Es sollte auf jeden Fall unser großes Jahr der Sichtbarkeit werden. Wir wollten ins Rampenlicht, planten Messestände, Presseartikel und Events. Vielleicht schafften wir es sogar in die schwarzen Zahlen. Womit dann auch das Thema Gewinnerzielungsabsicht geklärt sein sollte. Aber dazu später mehr.

Jetzt erst mal der Reihe nach… denn dieses Jahr sollte ganz anders werden als geplant.

JANUAR: Der erste Vortrag als Startschuss für ein neues Geschäftsfeld

Wir wollten sichtbarer werden. Raus aus dem Schatten der anderen Webseiten und Produkte für Kindergeburtstage. Wir hatten gute Erfahrungen mit Netzwerk-Treffen gemacht und dort wertvolle Kontakte geknüpft. Bisher allerdings immer als Gäste. Das sollte sich jetzt ändern. Wir wurden gefragt, ob wir unsere Gründergeschichte beim Kokoloko Netzwerk-Kränzchen teilen würden. Na klar. Sehr gerne sogar, was unsere spontane Antwort. Nach der Zusage folgten dann die typischen weiblichen Zweifel wie: Hoffentlich ist unser Vortrag interessant genug. Welchen Mehrwert können wir eigentlich bringen? Naja… wir Frauen sind schon Meister darin, uns und unsere Leistungen klein zu reden.

“Du hast keine Zeit, schüchtern zu sein,

du musst kühn und mutig sein!”

Die Schöne und das Biest (Disney)

Aber Zusage ist Zusage… also sind wir ins kalte Wasser gesprungen und haben eine Mischung aus Vortrag, Kreativ-Workshop und Arbeitsgruppe vorbereitet. Heißa, waren wir nervös. Und das, obwohl wir alles tiptop vorbereitet hatten und die Atmosphäre sehr angenehm und entspannt war. Es ging los mit einer kreativen Vorstellungsrunde a la Juhubelbox: Jede Teilnehmerin hatte eine kleine Juhubelbox mit unterschiedliche Bastelmaterialien bekommen und sollte daraus ihre ganz persönliche Namenskette basteln. “Du bist nicht der Holzperlen-Typ? Kein Problem, du darfst die Materialien gerne mit den anderen tauschen.” Neben Materialien wurden freundliche Worte und Blicke ausgetauscht. Eine perfekter Start in einen Netzwerkabend, bei dem der Austausch im Mittelpunkt stehen sollte.

Überhaupt war unser erster “Auftritt auf der kleinen Bühne” ein voller Erfolg. Das Feedback am Ende war toll und wir hatten wieder neue Kontakte geknüpft. Und Katharina, eine der Organisatorinnen der Kokoloko-Treffen, wollte in Zukunft mehr mit uns machen. Und wir mit ihr. Denn nachdem die erste Nervosität überwunden war, hat uns der Workshop richtig Spaß gemacht. Jetzt waren wir bereit für weitere Vorträge, Workshops und die große Bühne… JUHU!

Wir haben mal wieder gemerkt, wie sehr es sich lohnt, seine Komfortzone zu verlassen. Mit jedem Schritt raus aus den üblichen Routinen lernen wir dazu. Schritt für Schritt. Abenteuer für Abenteuer.

FEBRUAR: Ein Sturm und die letzte Sause vor der 1. Welle

Wer uns schon eine Weile kennt, weiß, dass wir Partys lieben. Deshalb sind wir voller Vorfreude in den Februar gestartet. Wegen Karneval (Linda würde sagen Fasching). Vor allem aber wegen des geplanten Hamburg-Treffens unserer alten München-Clique.

Karneval war mein Event, denn ich (Astrid) komme ursprünglich aus dem Rheinland und obwohl ich mich nicht als eingefleischten Karnevalsjeck bezeichnen würde, zieht es mich für die 5. Jahreszeit jedes Jahr in meine alte Heimat zurück. Besonders seit ich eine Tochter habe. Für Kinder ist der Straßenkarneval im Rheinland ein wahnsinnig tolles Erlebnis: Die bunten Kostüme, überall Musik, die Umzüge und natürlich die fliegenden Süßigkeiten. Wenn ich das Strahlen in den Augen meiner Tochter sehe, ist es fast so als wäre ich selber wieder ein Kind.

Dieses Jahr musste mein Petra-Pan-Moment leider ausfallen. Und das gleich aus zwei Gründen. Erstens ist meine Tochter am Morgen unserer geplanten Karnevals-Reise mit 39 Grad Fieber aufgewacht. Wir mussten also absagen. Und zweitens ist der Umzug dann sowieso wegen einer Sturmwarnung ausgefallen. Wenn ich abergläubisch wäre, hätte mich das stutzig gemacht. Ich dagegen war einfach nur traurig, dass es in diesem Jahr für uns keine Karnevalsparty geben sollte. Wie viele andere Party in diesem Jahr noch ausfallen würden, wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht.

Wahre Freundschaft:

Zusammen lachen, bis der Bauch weg tut.

Winnie Puuh (Disney)

Doch eine sollte es noch geben. Eine letzte Sause vor der 1. Welle. Unser Trip nach Hamburg. Linda und ich sind zusammen mit dem Zug hochgefahren, haben Prosecco getrunken und Pläne geschmiedet. Wir waren voller Vorfreude auf ein Wochenende mit unseren Freunden aus der Münchner Zeit. Ein Wochenende Schwelgen in alten Erinnerungen und dem Kreieren neuer. Wir waren sorglos. Vermutlich zum letzten Mal in diesem Jahr. Gut, dass wir das damals noch nicht wussten als wir in den dicht gedrängten Kneipen und Clubs im Schanzenviertel tanzten. Hier und da tröpfelten ein paar Nachrichten von diesem Virus in unsere Party-Idylle. Aber die haben wir damals nicht besonders ernst genommen. Im Gegenteil… wir haben uns lustig gemacht über die ersten Hamsterkäufe. Wir waren in unserer Blase der glückseligen Unwissenheit. 3 Wochen später waren wir im Lockdown.

Auch wenn es rückblickend verrückt war, wie wir an diesem Wochenende gefeiert haben, sind wir froh, dass wir diese Erinnerung an eine ausgelassene Normalität und Nähe aus 2020 mitnehmen dürfen. Genauso wie dieses verwackelte Foto am Hamburger Hafen.

MÄRZ / APRIL: Der Lockdown als Ideenschmiede

Die ersten Auswirkungen der Pandemie auf unser Business haben wir Mitte März gespürt. Es wurden immer weniger Schatzsuche-Abenteuerboxen bestellt. Von Anfang April bis ungefähr Mitte Juni haben wir so gut wie keine Schatzsucheboxen verkauft. Es wurden ja kaum noch Kindergeburtstage gefeiert. Hat uns das Frustriert? Klar, hat es das! Wir hatten viel Arbeit in unsere Boxen gesteckt und viel daran gearbeitet, etwas sichtbarer im Netz zu werden. Und gerade als es anfing sich in die richtige Richtung zu entwickeln, kam der Lockdown. PUH!

Trotzdem haben wir nicht aufgegeben. Wir sind keine Kopf-in-den-Sand-Typen. Wir sind Kreative. Wir sind Macher. Und unverbesserliche Optimisten! Wenn der eine Weg wegen einer Baustelle gesperrt ist, nehmen wir eben die Umleitung. Oder wir fahren querfeldein. Und wer weiß… manchmal findet man so die besten Abkürzungen.

Weißt du, was du tun musst, wenn du frustriert bist?

Einfach schwimmen, einfach schwimmen…

Findet Nemo (Disney)

Also haben wir unsere Kreativität auf Autopilot geschaltet und die Zeit zum Entwickeln neuer Produkte und Freebies genutzt. Was brauchten viele Eltern gerade jetzt? Beschäftigungsideen für die Kids, die nun den ganzen Tag zuhause waren. Unsere übrigens auch. Wir wissen also genau, wovon wir sprechen, wenn man versucht, mit Kindern im Homeschooling nebendran zu arbeiten. Nicht einfach. Aber es geht, wenn man mit seinen Ansprüchen und Vorstellungen flexibel bleibt und sich dem Rhythmus der Kinder anpasst. Und den Kindern eine Tagesstruktur gibt. Wie Linda das Thema Homeschooling erlebt hat und was ihr geholfen hat, nicht zu verzweifeln, könnt ihr in unserem Artikel Homeschooling – Nützliche Tipps von einer Lehrerin lesen.

Wir haben in dieser Zeit erstaunlich viel geschafft. Wieviel merke ich, als ich diese Zeilen schreibe: 10 Mini-Bastel-Abenteuer, 28 Tage Newsletter #lagerkollerneindanke (nebenbei: den Hashtag auf Instagram haben wir erfunden), das Osterschatzsuche-Freebie, unsere 5 Mitmach-Bastelvideos Viertelstündchen-Abenteuer-Basteln und für unser Deine-Maske-Kreativ-Set habe ich +100 Stoffmasken genäht. Außerdem haben wir eine neue Abenteuerbox, das Naturerlebnis Abenteuer und unseren 1. Online-Workshop entwickelt. WOW! Wie wir das gemacht haben? Mit guter Laune und Spaß an dem, was wir tun. Und dem festen Glauben an uns und unsere Ideen. JUHU!

In diesem Jahr der Einschränkungen und Rückschläge hat sich für uns wieder einmal gezeigt, was uns als Team ausmacht: Für uns gibt es keinen Stillstand. Aufgeben ist keine Option. Mit oder ohne Corona. Alles bis ins kleinste Detail durchdenken und wasserdicht planen ist für uns nicht der richtige Ansatz. Oft haben wir eine Idee und dann legen wir auch schon los.

MAI: Von alten Hobbys und neuen Liebhabereien

Linda und ich haben in unserem Leben schon einige Hobbys ausprobiert. Besonders Linda ist neuen Dingen gegenüber sehr aufgeschlossen: Lettering, Makramee, Surfen, Tennis, Skifahren, Tandem, Gesangsstunden… um ein paar Abenteuer zu nennen. Sie hat sogar mal eine DJ-Ausbildung gemacht. Bei mir ist die Bandbreite nicht ganz so groß. Trotzdem gibt es zwei Hobbys, die bei mir immer wieder aufgeflammt sind und die ich gerade in diesem Jahr wieder aktiviert habe: Das Schreiben und das Nähen.

Geschrieben habe ich immer schon gerne. Als Kind habe ich mir Geschichten ausgedacht und in meinen Träumen und Zeichnungen weitergesponnen. Später als junge Erwachsene habe ich als Freie Journalistin für eine große Tageszeitung im Rheinland geschrieben. Da ging es um die volle Bandbreite von der Hauptversammlung des Schweinezüchterverbands bis hin zum Goethestück im Stadttheater. Kurze Zeit habe ich sogar überlegt, Germanistik zu studieren und Journalistin zu werden, habe mich dann aber für Psychologie entschieden. Um dann 25 Jahre später wieder zum Schreiben zurückzufinden. Heute schreibe ich die Artikel für unseren Blog, die Geschichten für unsere kreativen Abenteuer, unsere Social Media Postings und Presseartikel.

Auch das Nähhobby aus meiner Teenagerzeit kam in diesem Jahr wieder zum Einsatz. Kurz aufgeflammt mit der Geburt meiner Tochter vor fast 5 Jahren, war es wieder eingeschlafen, um im Corona-Jahr ein ungeahntes Revival zu erleben. Wer hätte gedacht, dass ich mit diesem Hobby noch mal Geld verdienen würde? Also ich nicht! Als dann im späten Frühjahr die Maskenpflicht auch für Schulen diskutiert wurde, hatten wir die Idee zum Deine-Maske-Set. Wie wäre es, wenn Kinder ihre Maske so gestalten können, wie es ihnen gefällt? eine Maske, die so einzigartig ist, wie sie selbst. Wir waren uns sicher: So eine Maske würden Kinder lieber tragen als einen 0815-Mundschutz aus der Apotheke. Also habe ich meine Nähmaschine wieder ausgepackt und Masken genäht. JUHU!

Wenn du liebst, was du tust, wirst du in deinem Leben nie wieder arbeiten. 

Konfuzius

Im Prinzip haben wir unsere Hobbys zum Beruf gemacht: Feiern, Kreativsein, Schreiben (…) Perfekt, finden wir. Nicht fürs Finanzamt. Denn steuerlich wurde Juhubelbox erst einmal als Liebhaberei eingestuft, nachdem im ersten Jahr (2019) ein Verlust unter dem Strich stand. Nicht ungewöhnlich für ein neu gegründetes Online-Business, denken wir. Investitionen kosten Geld und bekannt wird man nicht über Nacht. Verdächtig findet das Finanzamt, denn unsere Ehemänner haben ein gutes Einkommen, wir haben Minus gemacht und beschäftigen uns mit Kindergeburtstagen, Schatzsuchen und Kreativboxen. Das riecht zu sehr nach Hobby.

Die Gewinnerziehlungsabsicht müsse erst nachgewiesen werden. “Wie denn die Aussichten für 2020 aussehen würden?”, so die Nachfrage vom Finanzamt. “Tja… was sollen wir darauf antworten in einem Jahr mit Lockdown und so gut wie keinen Kindergeburtstagen!” Die geplanten Workshops, das Schulprojekt und die Events für März und April mussten leider abgesagt werden. Und eine Änderung war erst einmal nicht in Sicht. Dumm gelaufen aus Sicht des Finanzamts. Trotzdem blieb uns erstmal der Stempel der Liebhaberei. Ganz nebenbei hieß das leider auch, dass der Verlust aus 2019 für unsere Einkommenssteuererklärung nicht angerechnet wurde. Konkret fehlt uns damit Kapital in vierstelliger Höhe. PUH!

Ich will jetzt garnicht lange rumjammern und auf das Finanzamt schimpfen. Der Status ist ja auch erst einmal nur vorläufig. Und das Geld damit nicht endgültig verloren. Trotzdem hätte ich mir gerade in diesem besonderen Jahr etwas mehr Unterstützung und Entgegenkommen gewünscht. Denn gerade in schwierigen Zeiten können solche Entscheidungen über Leben oder Sterben eines frisch gegründeten Unternehmens entscheiden.

Trotzdem: Wir sind der festen Überzeugung, dass Arbeit Spaß machen darf! Auch wenn es sich wie ein Hobby anfühlt, kann es ein erst gemeintes Business sein. Mit der Absicht Gewinn zu erzielen. Wir bleiben dran und werden das Finanzamt schon überzeugen. Wir stehen auf, richten unsere selbstgebastelte Krone und weiter geht’s.

JUNI / JULI: Warum Frauen und Piraten gut zusammenpassen

Zu unserem großen Sichtbarkeitsplan für 2020 gehörten auch Kooperationspartner. Unternehmen oder Blogger mit derselben Zielgruppe wie wir. Doch wo und wie findet man die richtigen Partner? Die, die zu einem passen? Bei uns waren es zufällige Begegnungen, die sich allerdings durch die bewusste Entscheidung für Netzwerke und Events ergeben haben.

Birte von Die Kinderbetreuer und die beiden Mädels (Daniela und Julia) von Kaiserschlüpfer hatten wir beim Christmas-Event von The Family Circle kennengelernt. Und Sabine von Kids Circle durch eine Frauen-Netzwerk-Gruppe in Facebook.

Mit allen dreien haben wir Anfang des Jahres Pläne geschmiedet. Was wir vor hatten?

  • Mit Daniela und Julia von Kaiserschlüpfer planten wir einen Familien-Event in und um ihren Laden im Hamburger Vorort Flottbek. Mit Schatzsuche, Bastelaktionen und unseren Boxen.
  • Mit Birte und ihrem Team von Die Kinderbetreuer wollten wir unsere Boxen in Hamburg als Rundum-Sorglos-Paket inklusive Kinderbetreuung anbieten. Als besonderes Special, hatte Birte sogar schon alles vereinbart für Piratengeburtstage auf der Cap San Diego, einem Event-Schiff im Hamburger Hafen. Und wir hatten dafür unsere Piraten Abenteuerbox entwickelt. Ein Piratengeburtstag auf einem echten Schiff, wie cool ist das denn? Als Kind hätte ich alles für so einen Kindergeburtstag gegeben.
  • Ein ähnliches Geschäftsmodell hatten wir für Berlin auch mit Sabine von Kids Circle geplant. Auch da gab es schon Gespräche mit einer Schifffahrtsgesellschaft. Nebenbei ist Sabine ein tolles Beispiel dafür, wie man durch maximale Flexibilität auf der Welle reiten kann, statt von ihr überrollt zu werden. Eigentlich wollte sie im Frühjahr mit ihrer wohnortnahen Kinderbetreuung in Berlin starten. Der Lockdown machte ihr einen fetten Strich durch die Rechnung. Und sie? Sie entwickelte kurzerhand ein Online-Kinderbetreuung-Konzept und ist seitdem erfolgreich damit unterwegs.

Es ist immer wieder toll für uns zu erleben, wie viel Ideen, Power und Teamgeist in uns Frauen steckt. Nicht dass man mit Männern nicht auch etwas auf die Beine stellen könnte. Doch die Zusammenarbeit mit Frauen hat für uns eine besondere soziale Komponente, die wir sehr schätzen. So wie uns nicht egal ist, WOMIT wir unser Geld verdienen, ist es uns nicht egal MIT WEM wir das machen.

Es muss von Herzen kommen, was auf das Herz wirken soll.

Goethe

Der Konjunktiv meiner Formulierungen zu den geplanten Kooperations-Aktivitäten lässt es schon vermuten… nichts davon ist passiert. Noch nicht. Außer die Piratenbox. Die ist fertig und wurde schon mehrfach getestet, gekauft und gelobt. Alles andere macht sozusagen Winterschlaf. PUH!

Ob wir denken, dass die ganze Arbeit umsonst war? Nein, denn die Ideen, die wir mit unseren Kooperationspartnern geschmiedet haben, sind toll. Und wir sind uns sicher, dass die Zeit für sie kommen wird. Nach Corona. Und bis dahin kommen uns sowieso noch viele andere Ideen.

AUGUST: Der Urlaub, den ich nie wollte

Auch wenn wir unsere Pläne in diesem Jahr mehrfach über den Haufen werfen mussten, konnten Linda und ich zumindest unseren gemeinsamen Urlaub in Holland machen. Das sollte wohl so sein. Vorweg: Ich bin kein Nordsee-Fan! Auch kulinarisch zieht mich nichts nach Holland! Warum also hatte ich im Januar diesen Urlaub gebucht? Keine Ahnung!

Heute bin ich froh über diese fast schon übersinnliche Eingebung. Auch wenn es fast die ganze Woche geregnet hat (erwähnte ich schon, dass ich kein Fan des nördlichen Wetters bin?), hatten wir eine wunderbare Aus-Zeit. Für uns, unsere Freundschaft und unsere Familien. JUHU!

Manchmal lohnt es sich, über seinen Schatten zu springen und etwas auszuprobieren, was man normalerweise nicht tut. Nicht, dass in diesem Urlaub etwas Bahnbrechendes passiert wäre. Außer, dass es ein unerwartet schöner Urlaub war.

SEPTEMBER: Das Juhubelhaus als Symbol für unsere Träume

Der September steht für unseren größten sichtbaren Erfolg in diesem Jahr. Für DEN MEILENSTEIN überhaupt. Wir haben zusätzlich zu unserem Online-Shop in Nürnberg einen kleinen Laden eröffnet. Aber nicht irgendeinen Laden. In irgendeiner Location. Das Juhubelhaus ist – typisch für uns – wieder mal ein Herzensprojekt. Etwas, das wir tun, nicht weil es so praktisch, vernünftig und erfolgsvorsprechend ist, sondern vor allem, weil es sich richtig anfühlt.

Rein rational und ausschließlich businessorientiert gedacht, steht das Juhubelhaus sicher nicht ganz oben auf der Liste der perfekten Räumlichkeiten für einen neuen Laden. Mit seinen ca. 20 Quadratmetern ist es wirklich klein und mit seiner Lage in der Ecke des Schmausenparks, liegt es nicht gerade zentral. Der Postbote findet uns auch nach 3 Monaten nur jedes 3. Mal. Außerdem grenzt es vermutlich an Dummheit, sich ein Ladenlokal ohne Wasseranschluss und damit ohne Toilette auszusuchen.

Warum musste es trotzdem unbedingt dieses Häuschen sein? Weil es als ehemaliges barockes Gartenhaus einen unglaublichen Charme hat! Weil es im Mögeldorfer Schmausenpark direkt an einem Spielplatz liegt! Es ist damit die perfekte Location für Familienevents im Park. Vielleicht nicht unbedingt in einem Corona-Jahr aber in allen anderen Jahren definitiv. Außerdem hat es eine der schönsten Stuckdecken, die wir kennen. Und es ist ein Symbol dafür, dass wir alles schaffen können, wenn wir es nur wollen.

Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.

Disney

Denn als Linda das Häuschen vor mehr als 3 Jahren auf einem Spaziergang entdeckte, war es alles andere als ein Schmuckstück. Mit Graffiti beschmiert stand es verwittert in der Ecke des Parks. Trotz allem war die Begegnung mit ihm für Linda so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. Sie wollte dieses Häuschen unbedingt aus seinem Dornröschenschlaf holen. Aber das sollte ein langer Weg werden. Denn ihre Ideen stießen bei den Verantwortlichen der Stadt nicht sofort auf Begeisterung. Aber Linda wäre nicht Linda, wenn sie es nicht trotzdem versucht hätte. Hartnäckig wie ein Terrier und mit dem Charme einer Sirene verfolgte sie ihren Traum. Und Schritt für Schritt kam sie ans Ziel.

Das erinnert mich übrigens an einen privaten Meilenstein im September. Meine 4-jährige Tochter hat mich nämlich auch total beeindruckt. Mit ihrer Hartnäckigkeit und ihrem festen Glauben an sich selbst. Als sie unbedingt das Seepferdchen machen wollte. Am Tag der Schwimmprüfung, habe ich ihr etwas gesagt, für das ich mich heute ein wenig schäme: “Es ist nicht schlimm, wenn du es nicht schaffst. Du bist viel jünger als die anderen Kinder und musst das noch nicht können.” Ich habe es natürlich gut gemeint und wollte ihr den Druck nehmen. In Wirklichkeit habe ich nicht richtig daran geglaubt, dass sie es schaffen kann. Aber sie hat mir ganz fest in die Augen gesehen und gesagt: Mami, ich will das aber und ich werde es schaffen!”. WOW, was für ein Selbstvertrauen! Und was soll ich sagen: Sie hat es geschafft. JUHU!

Der September steht also für die Lektion, dass wir uns selbst unsere Grenzen setzen. Und dass wir so viel mehr schaffen können, wenn wir das einfach mal sein lassen und an unsere Träume glauben.

OKTOBER: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Unser 1. Workshop

Eigentlich hatten wir in diesem Jahr schon garnicht mehr damit gerechnet, mit unserem neu geplanten Geschäftsfeld KREATIV-WORKSHOPS starten zu können. Bis zur Anfrage vom Landesverband der Mütter- und Familienzentren in Bayern. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ein Landesverband zum Vorbild in Sachen Digitalisierung werden könnte? Wir nicht! Die engagierten Helfer des Landesverbandes haben uns echt überrascht mit ihrer Bereitschaft vollkommen neue Wege zu gehen. Nachdem das große Vernetzungstreffen und damit unser Kreativ-Workshop im April ausgefallen waren, wollte der Landesverband nun auf ein Online-Treffen umsteigen. Inklusive unserem Kreativ-Angebot.

Das traf sich gut! Denn wir hatten das passende Kreativ-Erlebnis gerade in der Entwicklung. Der Online-Workshop war also die perfekte Gelegenheit unser Naturerlebnis Abenteuer gleich mit der passenden Zielgruppe zu testen.

Denn als kostengünstige und wenig materialintensives Kreativabenteuer ist unser Naturerlebnis perfekt für Einrichtungen wie Kindergärten, Grundschulen und Familienzentren geeignet.

Natürlich waren wir auch neugierig, wie so ein Online-Workshop laufen würde. Unser Fazit: Anders aber absolut wiederholungswert. 🙂 Der nächste Online-Workshop mit dem Landesverband steht auch schon fest: Am 6. März könnt ihr mit uns online ein kreatives Oster-Abenteuer erleben.

Und noch ein Knoten platzte unerwartet. Wir hatten uns für unser Sichtbarkeitsjahr eigentlich das Thema Presse und Veröffentlichungen ganz oben auf unsere To-DoListe gestellt. Aber irgendwie wussten wir nicht so richtig, wie wir das angehen sollten. Wir hatten hier und da schon mal Pressekontakte angeschrieben… allerdings mit geringem Erfolg. Und plötzlich wurden WIR angeschrieben. Unser Blog war aufgefallen. JUHU!

Kirsten, die Chefredakteurin von der Eltern-Community Barrio hatte uns entdeckt und wollte wissen, ob wir Lust hätten, für das Magazin einen Gastartikel zum Thema Kindergeburtstage zu schreiben. Klar hatten wir die! Aus einem Artikel wurden mittlerweile drei und ein sehr netter Kontakt. Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit im Neuen Jahr. JUHU!

Auch wenn wir unsere hochgesteckten Ziele zu Workshops und Pressearbeit in diesem Jahr nicht erreichen konnten, haben wir das Wichtigste getan. Die ersten Schritte. Das sind nämlich meistens die, die einem am schwersten fallen.

November – Dezember: Eine Tür schließt sich und andere gehen auf

Nachdem der Verkauf unserer Sorglos-Abenteuerboxen ab Mitte Juni langsam wieder Fahrt aufgenommen hatte und wir richtig guter Dinge waren, weil auch die geplanten Piratengeburtstage auf der Cap San Diego im September starten sollten, ging ab Mitte Oktober der Verkauf der Boxen wieder zurück auf Null. Klar, es wurden wieder kaum Geburtstage gefeiert. PUH!

Zum Glück hatten wir für das Juhubelhaus zwei neue Lieferanten, die uns das Vorweihnachtsgeschäft versüßten: Badeliebe und Superstreusel. Beides Produkte, die wir aus Überzeugung in unser Sortiment aufgenommen haben. Nach dem Motto: Was wir lieben, gefällt bestimmt auch unseren Kunden.

BADELIEBE, das sind Seifenprodukte aus natürlichen Zutaten, die von der Lebenshilfe WerkStadt in Nürnberg in liebevoller Handarbeit hergestellt werden. Die WerkStadt der Lebenshilfe packt seit 2019 unsere Sorglos-Boxen und so sind wir auf die wunderbaren Produkte der Eigenmarke Badeliebe gestoßen. MEHR ÜBER DIE KOOPERATION ERFAHREN

Die Zuckerstreusel-Mixe von SUPERSTREUSEL sind ein Mitbringsel von unserer ersten Messe im November 2019 in Hamburg. Dort haben wir das Frauenpower-Start-Up kennengelernt und uns sofort in die zuckersüßen Streusel verliebt. Ob die Geschäftsbeziehung mit Superstreusel sich für unser Geschäft lohnt, muss sich noch zeigen… vermutlich nicht solange wir selbst unsere besten Kunden sind 😉

Und obwohl wir im November und Dezember so gut wie keine Schatzsuche-Boxen verkauft haben, war der Dezember unser umsatzstärkster Monat. So wie Corona uns den einen Umsatz genommen hatte, hat es uns einen anderen gegeben. Denn eine Nürnberger Schule hatte uns zur Verstärkung des kreativen Angebots an der Schule beauftragt. JUHU!

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles

Ach und dann war da ja noch unser Adventskalender-Projekt. Erst war es nur eine kleine Idee, fast eine Randnotiz. “Was hälst du davon, wenn wir auch einen Adventskalender machen?”, hat Linda mich irgendwann Ende Oktober gefragt. Und wie es dann bei uns so oft ist, wurde aus der kleinen Idee ein ziemlich großes Projekt mit einem Freebie, 11 Kreativ-Partnern als Türchenpaten und einer gedruckten Tischkalender-Variante für einen guten Zweck. Den Erlös aus dem Kalenderverkauf haben wir vor wenigen Tagen an Aktion Kindertraum weitergegeben, um einem Kind einen Herzenswunsch zu erfüllen.

Jasse (6 Jahre) wünschte sich ein Kettcar mit 2 Sitzen, damit er seinen Bruder mitnehmen kann. Sein Bruder hat das Down Syndrom und kann alleine nicht fahren. Als wir von diesem rührenden Wunsch eines großen Bruders erfuhren, wussten wir sofort: Das ist DER Wunsch für unsere Adventskalender-Aktion. Denn er steht für all das, was uns auch mit unseren Juhubelboxen am Herzen liegt: Gemeinsam etwas erleben – auf Abenteuersuche gehen – Spaß haben! Unsere Herzen juhubeln beim Anblick der beiden Abenteuerbrüder auf ihrem neuen Kettcar. Lasst es krachen ihr beiden! JUHU!

Unser Fazit: JUHU oder PUH?

Das ist nun schon der 3. Jahresrückblick, den wir schreiben. Aber es ist der 1. Rückblick, den ich in chronologischer Reihenfolge geschrieben habe. Warum? Weil ich finde, dass wir so am besten zeigen können, was dieses Jahr für uns war. Nämlich eine Achterbahnfahrt. Ständig ging es auf uns ab: Mit unseren Gefühlen, aber auch mit unseren Umsätzen. JUHU * PUH * JUHU * JUHU * PUH * JUHU

Trotzdem endet unser Jahr wie in einem guten Hollywood-Film auf einer versöhnlichen Note. Mit einem erfolgreichen letzten Geschäftsmonat und mit einem wunderbaren Projekt, das uns zwar mal wieder nicht reich gemacht hat aber dafür glücklich. Wer uns kennt, weiß, dass wir viele Dinge tun, weil sie sich gut und richtig anfühlen und nicht weil sie uns auf dem schnellsten Weg zum Erfolg führen.

Wir vertrauen darauf, dass sich Qualität durchsetzt und die weißen Ritter am Ende siegen. Wie in den Abenteuern, die wir erfinden. Mal sehen, ob das im echten Leben auch so ist. Einige Türen wurden in diesem Jahr geöffnet. Jetzt müssen wir nur noch durchgehen. 🙂

Ausblick 2021 – Jetzt aber!

Über den Ausblick grübeln wir jetzt schon eine Weile. Wofür Pläne machen, wenn keiner weiß, ob wir irgendetwas davon umsetzen können? Trotzdem finden wir: Egal was kommt, Ziele sind mega wichtig! Als Motivationshilfe, Erinnerung, Kompass… sie sind nicht in Stein gemeißelt, zeigen uns und anderen aber unsere Ambitionen, für den Fall, dass wir mal vom Weg abkommen sollten.

OK, dann legen wir mal los: Was wollen wir in 2021 erreichen?

  • WORKSHOPS: Hier wollen wir endlich durchstarten. Erst mal online, aber wenn es wieder möglich ist, auch vor Ort.
  • EVENTS: Wir wollen zumindest einen Familien-Event im Schmausenpark organisieren… vielleicht sogar mehrere.
  • MESSEN: Mindestens eine Messe muss im neuen Jahr drin sein. Am liebsten in München oder Hamburg.
  • PRESSE: Wir werden mindestens 5 Gastartikel in relevanten Familienmagazinen schreiben.
  • PRODUKTE: Wir wollen unsere Selbermacher-Abenteuer anders positionieren. Als kostengünstiges Kreativabenteuer für das man nur wenig braucht. Außerdem haben wir schon neue Mottos in Planung. Nicht nur für unsere Selbermacher-Abenteuer auch für unsere Sorglos-Abenteuerboxen.
  • VERTRIEB: Unser Ziel ist es, mit unseren Selbermacher-Abenteuer in den Einzelhandel zu kommen.
  • FINANZEN: Wir werden das Finanzamt davon überzeugen, dass wir ein ernst zunehmendes Business sind, das nicht nur eine Gewinnerzielungsabsicht verfolgt, sondern auch substantiell Gewinn macht!

Soweit, so konkret. Gehen wir es an! 2021 kann kommen – wir sind bereit!

Toll, dass du bis hierhin dran geblieben bist. Falls Silvester noch vor dir liegt und du mit Kindern feierst, möchten wir dir als Dankeschön ein paar Ideen schenken: Silvester mit Kids: Tipps und Ideen. Feier schön und komm gesund ins Neue Jahr!

Eure Astrid & Linda

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